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Arthrose beim Hund:
Wenn jede Bewegung schmerzt

Ihr Vierbeiner möchte nicht mehr laufen oder spielen? Das kann an den Gelenken liegen: Arthrose beim Hund lautet die mögliche Diagnose. Die chronische Gelenkerkrankung ist eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen beim Hund. Ohne Behandlung schränkt die Krankheit die Lebensqualität des Tieres stark ein. Doch die gute Nachricht lautet: Eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen – vom richtigen Futter über die angemessene Bewegung bis hin zu Medikamenten – kann dem Hund trotz Arthrose ein gutes Leben ermöglichen.1, 2 Wichtig dabei ist, die Krankheitszeichen früh zu erkennen, damit das Tier möglichst lange fit und beweglich bleibt.3

Hund beim Tauchen - Arthrose beim Hund kann den Bewegungsdran des Hundes stark einschränken.
Wassersport kann bei Arthrose beim Hund helfen.

Arthrose beim Hund kommt häufig vor

Laufen, so weit und so schnell die Pfoten tragen – davon träumt wohl jeder Hund. Gelenkprobleme sind für die Tiere eine große Belastung. Leider sind schmerzende Hundegelenke aber keine Seltenheit, insbesondere im Alter: Ab etwa sieben Jahren leiden z. B. neun von zehn Hunden großwüchsiger Rassen an Hüftgelenksarthrose. Die Hüftgelenke werden im Laufe des Hundelebens stark beansprucht, genauso wie die Kniegelenke, Ellbogengelenke und Schultergelenke – Arthrose kommt bei Hunden daher oft in diesen Bereichen vor. Doch auch die Gelenke der Wirbelsäule oder der Pfoten können betroffen sein.3, 4

Welche Ursachen hat Arthrose beim Hund?

Auch wenn sich die Symptome einer Arthrose beim Hund möglicherweise erst spät zeigen: Die Grundlage für die Gelenkerkrankung kann bereits im jungen Alter liegen oder angeboren sein.3 Folgende Umstände können zu Arthrose beim Hund führen:1, 4

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    Anatomische Fehlbildungen

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    Ungeeignete Ernährung im Welpenalter

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    Fehl- oder Überbelastungen, z. B. aufgrund von Übergewicht oder übertriebenem Training

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    Verletzungen wie Bänderrisse oder Knochenbrüche

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    Infektionen mit bakteriellen Erregern, die Entzündungsreaktionen im Gelenk verursachen

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    Neurologische Erkrankungen

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    Altersbedingte Verschleißerscheinungen

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Wie entsteht die chronische Gelenkerkrankung beim Hund?

Der Bewegungsablauf des Körpers ist ein komplexes Zusammenspiel aus Muskeln, Bändern, Knochen und Gelenken. Ein Gelenk besteht aus verschiedenen Teilen, welche für dessen Funktion wichtig sind: Die Gelenkkapsel, die das Gelenk nach außen hin abschließt, die darin liegende Synovialmembran, welche die Gelenkschmiere (‚Synovia‘) bildet und die elastischen Knorpelschichten um die Knochenenden, welche wie Stoßdämpfer den Druck bei jeder Bewegung abmildern.2

Werden die Knorpel nun z. B. aufgrund einer Verletzung geschädigt, kann das schwerwiegende Folgen haben: Die Synovialmembran entzündet sich, schwillt an und produziert vermehrt Gelenkflüssigkeit. Auch die Gelenkkapsel entzündet sich und schwillt an. Der Knorpel verliert an Elastizität und wird rissig. Das Gelenk funktioniert nicht mehr richtig – im weiteren Verlauf kann auch der Knochen geschädigt werden. Schließlich kann sich das Gelenk auch verformen und das Tier hat sogar Gelenkschmerzen, wenn es ruht.2, 4

Gelenkprobleme beim Hund früh erkennen: Wie geht das?

Anfangs sind Gelenkschäden oft unauffällig – Gelenkerkrankungen entwickeln sich schleichend über mehrere Jahre hinweg. Daher ist es sehr wichtig, dass Herrchen und Frauchen auf die ersten Anzeichen von Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen achten, um rechtzeitig gegenzusteuern. Helfen können dabei regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der Tierarztpraxis. Achten Sie außerdem darauf, ob das Tier Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Treppensteigen hat, plötzlich nicht mehr ins Auto springen möchte, scheinbar grundlos aggressiv wird oder sich insgesamt nicht mehr gerne bewegt. In diesen Fällen sollte das Tier orthopädisch untersucht werden.3

Gut zu wissen

Sie fragen sich, ob Ihr Hund ein besonderes Risiko für Gelenkerkrankungen hat? Machen Sie den Fragebogen zu Gelenkproblemen und finden Sie es heraus.

Hilfe bei schmerzenden Gelenken: Behandlung der Arthrose beim Hund

Zwar kann ein Gelenk unter Umständen operiert werden, jedoch ist Arthrose nicht heilbar. Meist ist das Ziel der Behandlung deshalb, Entzündungen im Gelenk zu bekämpfen, Schmerzen zu verringern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Beweglichkeit des Hundes zu erhalten. Geeignete Medikamente sind im Idealfall entzündungshemmend und schmerzlindernd.2, 4 Außerdem gibt es Ergänzungsfuttermittel, die den Gelenkstoffwechsel fördern. Folgende Tipps helfen bei Hunden mit Arthrose:

  • Wenn der Hund Übergewicht hat, sollte er unbedingt abnehmen. Jedes überflüssige Pfund belastet die Gelenke.2
  • Ergänzungsfuttermittel auf Basis von Grünlippmuschelextrakt haben nachweislich einen positiven Effekt auf die Gelenke.
  • Bei chronischen Schmerzen hilft die Behandlung mit Wärme (Rotlichtlampe, Heizkissen) – im Fall eines akuten Schubs sollte das Gelenk aber stattdessen gekühlt werden.4
  • Achten Sie darauf, dass der Schlafplatz des Hundes zugluftfrei und warm ist.2
  • Vermeiden Sie unnötige Anstrengungen oder helfen Sie dem Hund – um ins Auto zu gelangen, gibt es z. B. spezielle Einstiegshilfen für Hunde.4
  • Physiotherapie kann die Muskulatur stärken und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern.2
Grafik: Welche Gelenke beim Hund sind häufig von Gelenkbeschweren (u. a. Arthrose) betroffen?

Physiotherapie für Hunde

Die Physiotherapie für Hunde hat sich in den letzten Jahren weit entwickelt. Die Behandlungsmethoden gleichen denen für Menschen. Neben gezielten Bewegungsübungen für bestimmte Gelenke gehören auch Massagen oder Training auf dem Unterwasserlaufband dazu. Das genaue Trainingsprogramm richtet sich nach den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen des Hundes sowie dem Krankheitsstadium. Lassen Sie sich in der Tierarzt- oder Hundephysiotherapiepraxis beraten. Physiotherapie sollte anfangs immer begleitend mit einer medikamentösen Schmerztherapie durchgeführt werden.1,4