Skip to main content

Gefürchteter Notfall: Magendrehung beim Hund

Magendrehung beim Hund

Magendrehung beim Hund

Welche Symptome zeigt ein Hund bei einer Magendrehung? Welche Ursachen hat sie? Lesen Sie, wie Sie einer Magendrehung vorbeugen können.

Magendrehung beim Hund – die Symptome

Jeder Hundehalter fürchtet sie: die Magendrehung beim Hund. Sie schnell zu erkennen hilft, Ihren Hund zu retten. Diese Anzeichen können ein Hinweis auf eine Magendrehung sein:

  • Hundeknochen - Icon für Hund

    Akuter Brechreiz: Der Hund verhält sich plötzlich, als ob er erbrechen müsste. Er würgt aber höchstens etwas weißen Schleim (Speichel) aus.

  • Hundeknochen - Icon für Hund

    Starke Schmerzen: Der Hund steht mit aufgekrümmtem Rücken und stark angespannter Bauchdecke. Er legt sich nicht hin, ist unruhig.

  • Hundeknochen - Icon für Hund

    Praller, aufgeblähter Bauch: Durch die Drehung ist der Magen verschlossen und beginnt aufzugasen. Der Bauch wird zunehmend dicker und fester. Die Atmung wird immer schneller, weil der Magen auf das Zwerchfell drückt.

  • Hundeknochen - Icon für Hund

    Kreislaufschock: Der Zustand des Hundes wird lebensbedrohlich schlecht. Die Schleimhäute sind blass, die Pfoten kalt. Der Hund wird immer schwächer und kann das Bewusstsein verlieren. 1,2

Magendrehung beim Hund Röntgenaufnahme

Röntgenaufnahme einer Magendrehung beim Hund

Typisches Röntgenbild bei einer Magendrehung – Das Gas im Magen bildet eine Zipfelmütze.

 

 

 

 

 

1 Bildrechte vorbehalten User:Joelmills/wikipedia.de. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported. Beschriftung wurde entfernt. (30.10.2023)

Welche Ursachen hat eine Magendrehung?

Generell dreht sich ein sehr voller Magen nach großen Futtermengen leichter, besonders, wenn der Hund nach dem Fressen tobt und sich wälzt. Der Magen bekommt eine Unwucht und dreht sich um die Längsachse. Oft sind große Hunde und Rassen mit einem runden Brustkorb betroffen, z. B. Deutsche Doggen, Rottweiler oder Deutsche Schäferhunde. Hier hat der Magen mehr Bewegung und kann sich leichter drehen.1 Kleine Hunde bekommen seltener eine Magendrehung, aber auch hier haben Rassen mit einem eher tonnenförmigen Brustkorb ein erhöhtes Risiko.

Wie kann man einer Magendrehung beim Hund vorbeugen?

Der beste Schutz ist eine richtige Fütterung. Geben Sie Ihrem Hund keine zu großen Futterportionen, sondern lassen Sie ihn zwei- bis dreimal täglich kleinere Portionen fressen. Fordern Sie ihn nach der Futteraufnahme nicht zum Toben auf. – Übrigens: Rüden und Hündinnen sind gleichermaßen betroffen.1

Wie viel Zeit sollte zwischen Fütterung und Spaziergang liegen?

Wie lange nach dem Fressen noch ein Risiko für eine Magendrehung besteht, ist nicht genau zu sagen. Die Futtermenge und auch die Art des Futters spielen eine Rolle. Je kleiner und leichter verdaulich eine Futterportion ist, desto schneller entleert sich der Magen. Trockenfutter dagegen quillt im Magen erst einmal auf und hat daher eine lange Verweildauer. Große Hunde sollten am besten erst nach dem Spaziergang oder dem Hundeplatz gefüttert werden.

Erste Hilfe bei einer Magendrehung – Was kann ich als Tierhalter*in tun?

Eine Magendrehung ist immer ein akuter Notfall. Bei Verdacht rufen Sie sofort in einer Tierarztpraxis oder Tierklinik an. Nicht jede Praxis operiert eine Magendrehung. Außerdem gewinnt man wertvolle Zeit, denn während Ihrer Anfahrt kann das Tierarztteam schon wichtige Vorbereitungen treffen. Jede Minute zählt!2

Notfall-OP – die einzige Rettung

Nach der Gabe von Schmerzmitteln ist die erste Maßnahme in der Tierarztpraxis das Ablassen des Gases aus dem Magen. Der Magen wird dazu mit einer geeigneten Injektionsnadel von außen durch die Bauchwand angestochen. Dann wird dem Hund eine Infusion angelegt, damit der Kreislauf stabilisiert wird.  Ist der Hund stabil, folgt die Narkose. Mit einer Magensonde wird der Magen etwas entleert. Danach wird die Bauchhöhle eröffnet, der Magen zurückverlagert und an der Bauchwand fixiert, um einen Rückfall zu verhindern. Es folgen drei kritische Tage, in denen der Hund stationär in der Klinik oder Praxis für eine intensive Überwachung aufgenommen wird.3

Auch bei optimaler Versorgung stirbt mehr als jeder zehnte Hund an dieser gefährlichen Erkrankung – die Prognose ist immer vorsichtig bis schlecht.1 Achten Sie zum Wohle Ihres geliebten Vierbeiners also darauf, die tägliche Futtermenge auf mehrere Portionen zu verteilen und auf Ruhezeiten nach dem Füttern.

  • 1. Hundekrankheiten kompakt, 1. Auflage, Stuttgart, Enke Verlag, 2014

  • 2. Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt): Erste Hilfe im Notfall

  • 3. Burgener I, Deiner C, Dörfelt R, Emmerich I, Eule C, Fehr M, Hrsg. FAQ - Berufseinstieg Kleintierpraxis. 1. Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.