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Staupe beim Hund: Warum Impfen wichtig ist

Für Ihren Vierbeiner wollen Sie nur das Beste – vor allem, dass er gesund und munter bleibt. Deshalb ist es besonders wichtig, den Hund schon als Welpen vor Infektionskrankheiten zu schützen. Eine der gefährlichsten Krankheiten beim Hund heißt Staupe. Sie kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Übertragen wird das Staupe-Virus (engl. canine distemper virus, CDV) beim Kontakt mit infizierten Artgenossen oder Wildtieren. Gefährlich wird die Erkrankung besonders für ungeimpfte Welpen sowie Hunde mit einem geschwächten Immunsystem.1, 2

Symbolbild: Ein Hund im Wald. Parvovirose beim Hund: Impfen kann Leben retten
Symbolbild: Ein Hund im Wald. Parvovirose beim Hund: Impfen kann Leben retten

Wie Staupe beim Hund verläuft

Das Staupe-Virus verursacht eine Reihe von Symptomen, die einzeln, nacheinander oder zusammen auftreten können. Nach der Ansteckung vergehen drei bis sieben Tage, bevor erste Krankheitszeichen sichtbar werden.2 Außerdem schwächt das Virus die Abwehrkräfte und macht die Hunde zum Beispiel für bakterielle Infektionen der Atemwege anfällig, welche die Situation verschlimmern können.1

Typische Symptome der Staupe:1, 2, 3

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    Mögliche allgemeine Symptome: Appetitlosigkeit, Fieber, Abgeschlagenheit, Bindehautentzündung

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    Atemwegsform: Atembeschwerden, Augen- und Nasenausfluss, Husten, Schnupfen

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    Magen-Darm-Form: Durchfall und Erbrechen

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    Muskelzuckungen (Staupe-Ticks), Lähmungen, Krämpfe, epileptische Anfälle, Koordinationsstörungen, Demenz-ähnliche Verhaltensänderungen

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    Hautform: Rötungen, Bläschen und Pusteln an Beinen, Ohren und Unterbauch

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    Hartballenform: Verhornung von Fußballen und/oder Nase

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    Staupegebiss (Spätfolge bei Infektionen vor dem Zahnwechsel): auffällige Schmelzdefekte an den bleibenden Zähnen

Achtung

Es gibt bisher keine antivirale Therapie gegen Staupe. Tierärztinnen und Tierärzte können deshalb nur die Symptome der Staupe behandeln, bis die Immunabwehr das Virus bekämpft hat. Je jünger der erkrankte Hund ist, desto größer ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Warum man die Impfung gegen Staupe nicht versäumen sollte

Heute gilt die Staupe-Impfung als eine der wichtigsten Impfungen für Hunde. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) stuft sie als Core-Impfung ein. Das bedeutet jeder Hund sollte zu jeder Zeit gegen Staupe geschützt sein.4 Die entstehende Herdenimmunität schützt auch alle Hunde im Umfeld. Prinzipiell sollten in einer Tierpopulation mindestens 70 Prozent der Tiere geimpft sein, damit sich eine Infektionskrankheit nicht zu einer Epidemie ausweiten kann.5 Für Staupe gibt es zwar keine Impfpflicht, in manche Länder dürfen Hunde jedoch nur mit aktuellem Impfschutz gegen Staupe einreisen und auch manche Hundeschulen oder Tierpensionen fordern einen Nachweis.

Wildtiere vergrößern die Staupe-Gefahr

Nach Einführen der Staupe-Impfung in den 1960er Jahren war die Krankheit in Deutschland fast ausgemerzt. Seit einigen Jahren treten aber wieder vermehrt Fälle auf: Wildtiere wie Marder, Füchse und die sich in Europa immer weiter ausbreitenden Waschbären erobern die Städte und schleppen die Krankheit ein. In ihren Ausscheidungen überlebt das Staupe-Virus teilweise tagelang, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sogar mehrere Wochen.1 Beim Schnüffeln an kontaminiertem Tierkot können sich Hunde deshalb schnell anstecken. Eine weitere Ursache ist der Import von Hunden ohne ausreichenden Impfschutz.

Comeback der Staupe? Hier wurden im Jahr 2020 Wildtiere mit Staupe gemeldet

Unter anderem in folgenden Regionen Deutschlands kam es im Jahr 2020 zu Meldungen von mit Staupe infizierten Wildtieren.6

Deutschlandkarte: Wildtiere mit Staupe 2020

Bei dieser Liste handelt es sich um einen Auszug gemeldeter Staupe-Fälle in der lokalen bzw. überregionalen Presse. Die Auflistung ist weder repräsentativ noch bildet sie das tatsächliche Staupe-Aufkommen in Deutschland ab. Die Liste dient lediglich dazu, die Relevanz aufzuzeigen, die Staupe in Deutschland immer noch besitzt.

 

Impfschema: Staupe-Schutz für Welpen

Gerade Welpen, die es lieben zu toben und sich mit anderen Hunden zu balgen, sind gefährdet sich mit Staupe anzustecken – ihr junges Immunsystem ist schließlich noch im Aufbau. Die StIKo Vet empfiehlt deshalb folgendes Impfschema: Die Erstimpfung erfolgt, wenn der Welpe acht Wochen alt ist, die zweite und dritte Impfdosis folgt dann jeweils vier Wochen später. Im Alter von 15 Monaten wird die Grundimmunisierung mit einer letzten Dosis abgeschlossen.4

Dieses Impfschema muss für einen optimalen Schutz vor Hunde-Staupe unbedingt eingehalten werden. Der Grund: Am Tag ihrer Geburt bekommen Welpen Antikörper gegen Krankheitserreger wie Staupe oder auch Parvovirose über die Muttermilch. Diese Antikörper sind für die jungen Tiere wichtig, können aber auch die Wirkung von Impfungen abschwächen, da sie sich auch gegen Bestandteile des Impfstoffs richten. Mit der Zeit sinken die Antikörperspiegel natürlicherweise ab. Da Tierärzte nur mit aufwendigen Blutuntersuchungen feststellen können, wann genau der Welpe nicht mehr von den mütterlichen Antikörpern geschützt ist – der Zeitpunkt, ab dem die Impfung gut wirkt – wird mehrfach geimpft. So wird mit großer Sicherheit der optimale Termin getroffen.1, 4

Achtung:

Bis zur Impfung sollte man Welpen gut beobachten und bei Verdacht auf Staupe-Symptome sofort in die Tierarztpraxis bringen.

Hält die Staupe-Impfung beim Hund lebenslang?

Hat Ihr Hund die Grundimmunisierung gegen Staupe nach dem oben beschriebenen Schema, ist er jahrelang gegen die Viruskrankheit geschützt. Mit einer jährlichen Blutuntersuchung auf Antikörper kann der Impfschutz geprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Alternativ kann Ihr vierbeiniger Liebling gemäß den Herstellervorgaben in Intervallen von bis zu drei Jahren eine Auffrischungsimpfung erhalten.4 Gut zu wissen: Während frühere Staupe-Impfungen teilweise eher Nebenwirkungen zeigten, sind moderne Staupe-Impfstoffe gut verträglich.