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Wie alt werden Katzen?

Foto eines Katzen-Seniors. Doch wie alt werden Katzen eigentlich?

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt: „Wie alt werden Katzen?“ Oder: „Wie viele Katzenjahre sind eigentlich ein Menschenjahr?“ Insbesondere, wenn Sie selbst Besitzerin oder Besitzer einer Samtpfote sind, fragen Sie sich vielleicht, ob Ihr Tier schon ausgewachsen ist, mitten im Leben steht, oder vielleicht sogar schon zu den älteren Semestern zählt. Denn Katzen altern anders als wir Menschen und man sieht ihnen ihr Alter auch nicht unbedingt an: Ab etwa drei Jahren verändert sich das äußere Erscheinungsbild einer Katze nur noch unmerklich. Und auch ältere Katzen können noch einen ausgeprägten Spieltrieb haben. Doch ab welchem Alter gilt eine Katze eigentlich als alt?

Die Lebenserwartung einer Katze

Manche Katzen erreichen ein sehr stolzes Alter. Cremé Puff, die laut dem Guiness-Buch der Weltrekorde älteste Katze der Welt, wurde z. B. 38 Jahre alt.1 Damit war das Alter dieser Katzenseniorin zum Zeitpunkt ihres Todes mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Lebenserwartung von Katzen. Diese liegt laut einer Studie für gemischtrassige Katzen bei 14 Jahren. Reinrassige Katzen haben eine etwas geringere Lebenserwartung von 12,5 Jahren.2

Doch Die Lebenserwartung war nicht immer so hoch: In den letzten 20 Jahren stieg sie um rund ein Drittel an. Das liegt vor allem an den heute besseren Haltungsbedingungen sowie an besserem Katzenfutter, das ideal auf die individuellen Bedürfnisse der Katze abgestimmt werden kann.3, 4 Und auch weitere Faktoren wie eine Kastration wirken sich positiv auf die Lebenserwartung der Katze aus: Unkastrierte Tiere haben durch Revier- und Konkurrenzkämpfe sowie die Paarung eine kürzere Lebenszeit, da z. B. das Infektionsrisiko höher ist.5

Eine alte Katze im Freien. Wie alt werden Katzen mit Freigang?

Drinnen vs. draußen: Wie alt werden Katzen mit Freigang?

Werden reine Wohnungskatzen älter als Katzen mit Freigang? Was die Lebenserwartung eines Freigängers im Vergleich zur Wohnungskatze angeht, gibt es unterschiedliche Schätzungen. Einigkeit herrscht aber darüber, dass Freigängerkatzen häufiger mit gefährlichen Situationen wie Straßenüberquerungen, mit Krankheitserregern oder mit Parasiten wie Zecken konfrontiert sind. Freigängerkatzen sterben daher meist früher als Wohnungskatzen.

Lebensphasen einer Katze: vom Katzenwelpen zur alten Katze

Gemäß einer Faustregel entspricht ein Menschenjahr etwa sieben Katzenjahren. Dies ist so allerdings nicht richtig, da der Reifungsprozess eines Kätzchens deutlich schneller abläuft als der eines menschlichen Kleinkindes. Das erste Lebensjahr einer Katze entspricht etwa 15 Menschenjahren, das zweite und dritte Lebensjahr je ca. sechs Menschenjahren und jedes spätere Lebensjahr dann etwa vier Menschenjahren4.

Mit dieser Berechnung können die Lebensphasen der Katze mit denen des Menschen verglichen werden: Ab etwa drei Jahren sind Katzen erwachsen. Dies entspricht einem Menschen mit Ende 20. Mit einem Alter von acht Jahren treten Katzen ins Seniorenalter über. Dies entspricht einem Menschen zum Ende seiner Vierziger. Ab 12 Jahren – analog einem etwa 64-jährigen Menschen – spricht man von einer geriatrischen Katze.3 Cremé Puff war also mehr als betagt: Mit ihren 38 Menschenjahren wurde sie umgerechnet fast unglaubliche 170 Katzenjahre alt.

Besondere Bedürfnisse in jedem Alter

Jede Lebensphase der Katze geht mit besonderen Bedürfnissen einher. Während in jungen Jahren grundlegende Impfungen eine ganz bedeutende Rolle spielen, sind bei älteren Katzen z. B. altersbedingte Krankheiten und regelmäßige Vorsorge-Checks in der Tierarztpraxis besonders wichtig. Und jede Katze sollte auch ihrem Alter entsprechend gefordert und gefördert werden. Mit der richtigen Pflege und umsichtiger Vorsorge kann auch eine alte Katze noch viel Lebensqualität haben.

Foto einer älteren Hauskatze

Wenn eine Katze alt wird: Altersbedingte Krankheiten

Genau wie beim Menschen nimmt auch bei Katzen im Alter die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen zu. Dazu gehören z. B. die chronische Nierenerkrankung und Diabetes mellitus. Die frühzeitige Erkennung dieser Erkrankungen kann Leiden vermindern und das Leben Ihres Stubentigers verlängern! Gehen Sie mit Ihrer Samtpfote daher regelmäßig zum Vorsorge-Check in die Tierarztpraxis – ab einem Alter von sieben Jahren am besten jährlich.3, 6

  • 1. Guinness World Records: Älteste lebende Katze

  • 2. O’Neill, D. G. et al.: Longevity and mortality of cats attending primary care veterinary practices in England. J. Feline Med. Surg. 2015;17(2):125-133. doi: 10.1177/1098612X14536176

  • 3. Lutz, H., Kohn, B., Forterre, F.: Krankheiten der Katze, 6. Auflage, Stuttgart, Thieme Verlag, 2019

  • 4. Nolte, I.: Der Alters-Check: Wie kann ich älter werdende Hunde und Katzen sinnvoll tierärztlich begleiten? Veterinärspiegel. 2016;26(4):147-156. doi: 10.1055/s-0042-117326

  • 5. Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.: Kastration der Hauskatzen – ein Gebot des Tierschutzes

  • 6. Melchers, V.: 10 Fragen 10 Antworten, Was der Katze an die Nieren geht: chronische Nierenerkrankung. Der praktische Tierarzt, 2020